Kurzgeschichte- Starbuckskaffee
Starbuckskaffee
Stimmengewirr drang an mein Ohr, überall aufgeregte und gestresste Menschen die an mir vorbei huschten, Touristen mit Kameras ausgerüstet, die sich lautstark in unterschiedlichsten Sprachen unterhielten und bunte Leuchtreklamen, die an blitzenden Hochhäusern prangten. Das war der Times Square. Jeden Tag wenn ich zum Hip Hop fuhr kam ich an diesen Ort und langsam hatte ich mich daran gewöhnt. Vor einem Jahr bin ich nach New York gezogen und diese Stadt war wohl die aufregendste Stadt in der ich je gelebt hatte. Ich schaute auf meine Armbanduhr und musste feststellen, dass ich viel zu früh dran war und noch über eine halbe Stunde Zeit hatte. Also sah ich mich suchend nach einem Starbucks um, um mir noch einen Kaffe zu genehmigen. Doch dann blieb mein Blick an einem Hochhaus hängen. Ich riss die Augen weit auf, schloss und öffnete sie wieder um mich zu vergewissern, dass es keine Einbildung war. Tatsächlich hatte sich ganz oben an der Spitze eine Person (sie war zu weit weg um erkennen zu können, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte) über ein Geländer einer Art Außenfahrstuhl gebeugt. Das Geländer ging ihr gerade mal bis zu den Hüften und wenn sie sich noch ein kleines Stück weiter aus dem Fahrstuhl lehnen würde, würde sie in die Tiefe stürzen. in der Hand hielt sie etwas, dass man leider nicht erkennen konnte. Einen Moment stand ich wie gelähmt da und wollte nicht wahr haben, dass diese Person tatsächlich ihr Leben gebeenden wollte. Völlig unter Panik versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen. Fiel denn niemanden dieses Geschehen auf? Waren diese ganzen Personen denn nur mit sich selbst beschäftigt? Als erstes wollte ich irgendjemanden um Hilfe bitten, dann entschied ich mich aber es einfach selbst in die Hand zu nehmen. Mit zitternden Händen zog ich mein Steinzeithandy aus der Tasche und wählte die Nummer des Notrufs. Nach wenigen Piepen meldete sich eine Stimme. Ich erzählte die ganze Geschichte, wo ich mich befand und wer ich war. Danach rannte ich wie der Wind zu dem Haus. in dem Gebäude schienen sich Büros zu befinden. Ohne ein wort nahm ich den Fahrstuhl, die Leute sahen mir verwirrt hinterher, aber es war mir egal. Ich versuchte mich krampfhaft zu erinnern in welchem Stock sich das Geschehen abspielte, Ich tippte auf den 83. Stock. Die Tür des Fahrstuhls öffnete sich und ich musste kurz überlegen, bevor ich wusste, in welcher Richtung sich die Fenster befanden. Dort musste sich dann auch der Außenfahrstuhl befinden. Als ich an den Fenstern ankam, konnte ich den Fahrstuhl, wie ich es mir schon gedacht hatte, nicht finden. Also rannte ich die Treppen hoch und tatsächlich nur zwei Stockwerke weiter konnte ich schon die Silhouette der Person in der Ferne erkennen. Ich stolperte beinahe über meine Füße, so schnell flitzte ich zu ihr. Und schon Meter vorher rief ich ihr immer wieder zu: " Tun sie es nicht bitte!" Ich hämmerte gegen die Glasscheibe. Die Person hatte sich bereits umgedreht und starrte mich völlig verwirrt an. Dann endlich konnte ich die Sirene der Feuerwehr hören. Mit den Worten: " Gleich ist Hilfe da", versuchte ich die Person zu beruhigen. Sie schien dadurch nur noch verstörter. " Was wollen sie von mir?", schrie sie mir zu. " Sie müssen nicht springen, es gibt bestimmt andere Lösungen", entgegnete ich ihr. " Ich will doch nicht springen, sondern nur die Fenster putzen", sagte sie und zu Verdeutlichung hielt sie einen Scheibenwischer in die Höhe.
~Amber
Wie fandet ihr die Geschichte? ist von mir geschrieben:) bitte schreibt eure Meinung ins Gästebuch